Sofortprogramm Süd: Bunte Folierung wirbt für leerstehende Ladenlokale

Sofortprogramm Süd: Bunte Folierung wirbt für leerstehende Ladenlokale

Mit dem Sofortprogramm Süd möchte die Stadtverwaltung das Zentrum von Recklinghausen-Süd stärken. Nun nimmt das Projekt auch für die Öffentlichkeit sichtbar Fahrt auf.

Mit einer einheitlichen, bunten Folierung fallen Süder Ladenlokale aktuell direkt ins Auge und weisen darauf hin, dass sie zur Vermietung im Rahmen des Programms zur Verfügung stehen.

Bürgermeister Christoph Tesche stellte die aktuelle Kampagne am Freitag, 3. Februar, am Beispiel des Ladenlokals an der Marienstraße 1 vor und verwies gleichzeitig auf die Bedeutung des Programms für den Stadtteil Süd. „Mit der Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen haben wir einmal mehr die Gelegenheit, die Lebensqualität sowie Infrastruktur in der Südstadt weiter auszubauen“, sagte Tesche. „Gerade Einzelhandel und Gastronomie bestimmen in großen Teilen das Lebensgefühl in unserer Stadt. Vor allem der Kernbereich des Nebenzentrums sowie der Bereich des Neumarktes mit dem Wasserspiel sind schon seit Jahren ein beliebter Anziehungspunkt. Daran wollen wir anknüpfen, und die Förderung des Landes macht es möglich.“

Ziel der Aktion ist es, die Präsenz des Sofortprogramms im öffentlichen Raum zu erhöhen. „Für ein nachhaltiges Gelingen – im besten Fall auch nach der Förderung – sind wir auf öffentliche Resonanz angewiesen“, betonte Michael Brunsiek, Fachbereichsleiter Stadtplanung, Umwelt und Klimaschutz. „Interessenten sollen auf den ersten Blick erkennen, an welchen Standorten vorzugsweise neue Geschäftsmodelle wirtschaftlich erprobt werden können.“ Die Wirtschaftlichkeit dahinter wird möglich aufgrund des geförderten und dadurch stark verminderten Mietzinses. Darüber hinaus ist im Rahmen einer Neuvermietung eines Ladenlokals auch die Förderung kleinerer Umbau- und Renovierungsarbeiten möglich.

Mittlerweile wurden innerhalb des Nebenzentrums Süd fünf Ladenlokale im einheitlichen Design beklebt: zwei kleinere Ladenlokale an der Bochumer Straße 121 und jeweils eins an der Bochumer Straße 123, Bochumer Straße 153 sowie Marienstraße 1. Gute Neuigkeiten gibt es bereits für das Ladenlokal Marienstraße: Der Eigentümer hat einer Vermietung unter den Bedingungen des Sofortprogramms zugestimmt. Ein neuer Betreiber für das seit langem leerstehende Ladenlokal ist bereits gefunden. An diesem Standort sollen zukünftig unter dem Geschäftsnamen „BALMANA“ besondere afrikanische Produkte angeboten werden.

„In der Altstadt haben wir mit einer ähnlichen Förderung bereits nachhaltige Erfolge erzielt“, fügte Georg Gabriel, Abteilungsleiter Stadtmarketing und Tourismus, hinzu. „Daran wollen wir nun anknüpfen. Ich bin mir sicher, dass der Stadtteil Süd von den gewonnenen Erfahrungen profitieren wird.“

Für die im einheitlichen Design beklebten Ladenlokale werden nun Betreiber*innen gesucht, die mit ihrer Idee neue Dienstleistungs- oder Einzelhandelsangebote in Recklinghausen-Süd etablieren bzw. ausprobieren wollen. Der Förderzeitraum endet zum 31. Dezember 2023.

Die Stadt hat für die Betreuung und Abwicklung des Sofortprogramms das Büro „Stadtmanufaktur“ aus Hamburg beauftragt. Ansprechpartner*innen dort sind unter anderem Julia Staron, Sophie May und als Kümmerer vor Ort Holger Czeranski. Interessierte können sich direkt an das Büro wenden. Alle Informationen dazu sowie Kontaktmöglichkeiten sind über einen QR-Code auf den Schaufenstern oder über die Webseite www.recklinghausen.de/sofortprogrammsued abrufbar. Alternativ können sich Interessenten auch direkt per E-Mail an sofortprogrammsued(at)recklinghausen.de oder telefonisch unter 02361/50-2555 melden.

Hintergrund: das Sofortprogramm Süd
Bereits im Juni 2021 gab es grünes Licht vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung (MHKBG) des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) für eine Förderung des Nebenzentrums in Recklinghausen Süd in Höhe von 395.166 Euro. Im September 2021 nahm der Erste Beigeordnete Ekkehard Grunwald den Förderbescheid entgegen – auf dieser Grundlage erfolgte auch die Vergabe an „Stadtmanufaktur“. Das hiesige Team nahm seine Aufgaben im April 2022 auf.

Mit dem Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren greift die Landesregierung den von Leerstand und Schließungen betroffenen Städten und Gemeinden unter die Arme. Ziel der Stadtverwaltung ist es, damit künftig die Angebotsvielfalt und stadträumlichen Potentiale in Süd weiter auszubauen. Sei es die Anmietung von Ladenlokalen, die Verhandlung mit Grundstückseigentümer*innen oder die Skizzierung gemeinsamer Perspektiven – der Spielraum ist groß und vielfältig, um den individuellen Herausforderungen gerecht zu werden.

Mit dem „Verfügungsfonds Anmietung“ erhält nun auch Süd – nach der erfolgreichen Einführung in der Altstadt – sein eigenes Förderprogramm zur Unterstützung von Neuansiedelungen in leerstehenden Ladenlokalen. Durch diesen Fonds eröffnet sich die Möglichkeit, Leerstände im Nebenzentrum Recklinghausen-Süd durch die Stadt vorübergehend anzumieten und diese zu einer deutlich verringerten Miete für die Dauer bis maximal Ende 2023 weiterzuvermieten. Die Stadt will so drohenden Leerstand oder bereits vorhandenen Leerstand gezielt einer neuen (Zwischen-)Nutzung zuführen und eine aktive Rolle bei der temporären Etablierung neuer Nutzungskonzepte im Süder Zentrum einnehmen.

Das Förderprojekt ist Bestandteil der Landesinitiative „Zukunft. Innenstadt. Nordrhein-Westfalen.“ des MHKBG des Landes NRW, das im Juli 2020 Mittel in Höhe von 70 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hatte. Im November 2020 wurden bereits die ersten 40 Millionen Euro für die Städte und Gemeinden bewilligt. Mit der Programmveröffentlichung 2021 erhalten die Städte und Gemeinden weitere rund 29,3 Millionen Euro. Mit dem bundesweit einmaligen Landesprogramm werden Städte und Gemeinden in die Lage versetzt, den Corona-bedingten Folgen in den Innenstädten und Zentren durch aktives Handeln entgegenzusetzen.

Insgesamt können durch die Stadt Recklinghausen über dieses Programm 439.073 Euro in den Stadtteil Süd investiert werden. 90 Prozent sind die Förderung vom Land, während die Stadt einen Eigenanteil von zehn Prozent übernimmt.

Pressefoto: Hier entsteht etwas: Bürgermeister Christoph Tesche (3.v.l.) stellte die bunte Folierung zum Sofortprogramm Süd gemeinsam mit (v.l.) Holger Czeranski (Stadtmanufaktur), Michael Brunsiek (Fachbereichsleiter Stadtplanung, Umwelt und Klimaschutz), Julia Staron (Stadtmanufaktur), Michael Hehenkamp (Abteilung Stadtentwicklungsplanung) und Georg Gabriel (Abteilungsleiter Stadtmarketing und Tourismus) vor. Foto: Stadt RE