Kreative Jung-Unternehmer begeistern Gäste beim Wirtschaftsempfang 2023

Kreative Jung-Unternehmer begeistern Gäste beim Wirtschaftsempfang

Rund 300 Gäste waren am Freitag, 29. September, der Einladung von Bürgermeister Christoph Tesche zum Wirtschaftsempfang der Stadt in das Ruhrfestspielhaus gefolgt. Der Abend stand ganz im Zeichen von drei jungen Unternehmen, die von Recklinghausen aus die Welt erobern. Bevor sich diese in einer Talkrunde vorstellten, rief Christoph Tesche dazu auf, gerade in der Krise nicht permanent zu kritisieren, sondern die positiven Entwicklungen in der Ruhrfestspielstadt zu sehen.

An erster Stelle nannte er das MarktQuartier am ehemaligen Karstadt-Standort im Herzen der „Guten Stube“. „Damit reagiert der Investor Gerd Rainer Scholze auf die sich rasant verändernde Situation im Einzelhandel. Und als Stadt haben wir dazu beigetragen, dass er das ehrgeizige Projekt überhaupt in Angriff genommen hat, weil wir mit der Kindertagesstätte öffentliche Infrastruktur an einen ehemals reinen Einzelhandelsstandort gebracht haben“, betonte Tesche. Dieses Konzept habe man auch an mehreren anderen Stellen in der Altstadt erfolgreich verfolgt, verwies der Bürgermeister auf die Stadtbibliothek, die Beratungsstelle der Verbraucherberatung, das Familienbüro und die Tourist Information.

Das MarktQuartier sei aber nicht das einzige Beispiel dafür, dass es in der Stadt vorangehe. Rund 30 Millionen Euro würden aktuell in den ehemaligen toom-Standort an der Bochumer Straße in Süd investiert. Große Unternehmen wie ThyssenGas oder Remex haben sich entschieden, ihre Zentralen nach Recklinghausen zu verlagern. Und auch auf dem Blumenthal-Gelände gibt es Ansiedlungserfolge. In den von Andreas Heppe aufwendig sanierten Lokschuppen ist der Logistik-Spezialist Factory-Xperts eingezogen. Die Firma Kemper Music bleibt der Stadt ebenfalls erhalten und zieht in das von Heppe neben dem Lokschuppen errichtete Bürogebäude ein.

Weitere positive Meldungen aus der lokalen Wirtschaft: Die Firma Schloemer expandiert am Standort im Gewerbegebiet „Zum Wetterschacht“, in der jüngsten Ratssitzung hat die Politik zudem zwei Grundstücksverkäufen zugestimmt. So entstehen im Gewerbegebiet Ortloh ein Handwerkerhof und ein Ladepark für E-Fahrzeuge. Und nicht zu vergessen: Mit Hilfe des Sofortprogramms Innenstädte des Landes Nordrhein-Westfalen ist es der Wirtschaftsförderung im Rathaus gelungen, mehr als 40 Leerstände zu beseitigen. Mehr als 50 Prozent der Mieter*innen haben mittlerweile Verträge abgeschlossen, die über den Förderzeitraum von zwei Jahren hinausreichen.

Was Christoph Tesche umtreibt, ist die negative Stimmung im Land. „Wir alle können dazu beitragen, dass sich diese ändert. Indem wir wieder mehr miteinander reden, in den Unternehmen, in der Stadt und auch am Gartenzaun unter Nachbarn. Wir leben in einem wunderbaren Land, das uns alle Möglichkeiten bietet. Wir müssen diese nur nutzen.“

In einer von Stadtsprecher Hermann Böckmann moderierten Talkrunde stellten sich drei Recklinghäuser Unternehmen vor, die zeigen, dass es auch in der Krise möglich ist, erfolgreich zu sein und zu wachsen. Das gilt unter anderem für die Firma MGNFY, die im Bereich Ticketing und Marketing für Künstler*innen und Großevents auch international Erfolge feiert. „Wir haben uns in der Corona-Krise neu erfunden und breiter aufgestellt“, berichteten die Geschäftsführer Martin Königsmann und Marco Völkel. Mittlerweile sorgen 18 Mitarbeitende dafür, dass aus der MGNFY-Zentrale am Kurfürstenwall heraus Festivals und riesige Veranstaltungshallen auf der ganzen Welt gefüllt werden.

Ebenfalls im Musikbusiness ist Johan Prinz unterwegs. Der 23-jährige Recklinghäuser stellte sein Konzept der Prinz-Studios vor. In Europa ist er mit seinem Franchise-System mittlerweile der größte Anbieter von Tonstudios, wobei die Dienstleistung der Prinz-Studios weit über die bloße Vermietung der Technik hinausgeht. Mit 18 Studios an zehn Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Prinz will weiter organisch wachsen. Ebenso wie Noah Kayma, der Gründer der Firma „Elemental Visuals“ (LMNTL 3D Animation) machte deutlich, dass er von den aktuellen Debatten um Work-Life-Balance und Vier-Tage-Woche wenig halte.

Kayma hat sein Arbeitspensum von einst 120 Wochenstunden auf mittlerweile 80 bis 90 Stunden reduziert. Die Liste seiner Kunden beeindruckt. Die Modelabels Yves Saint Laurent und Louis Vuitton setzen in ihren Videospots ebenso auf die genialen Ideen und Fähigkeiten des Recklinghäusers wie die Sportmarken Adidas und Puma oder der Autohersteller Huyndai. Nicht zu vergessen die Musiker vom Kaliber eines David Guetta oder Apache 207. Aktuellste Arbeit von Kayma: ein Werbespot für den Discounter Penny. „Es reicht nicht aus, nur kreativ und innovativ zu sein. Es kommt auch auf Flexibilität, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit an“, verriet Noah Kayma. Der enge Kontakt zu seinen Kunden sei ein weiterer Baustein seines Erfolges.

Die Talkrunde mit den Vertretern aus drei Unternehmen bot ausreichend Stoff für die anschließenden Gespräche der Unternehmerinnen und Unternehmen bei Imbiss und kühlen Getränken im Saal Kassiopeia. Mittendrin auch die Vertreterinnen und Vertreter des Fachbereichs Wirtschaftsförderung, Standortmanagement und Stadtmarketing, die den Empfang perfekt organisiert hatten.

Pressefoto:

Bürgermeister Christoph Tesche bedankte sich bei Martin Königsmann, Marco Völkel, Johan Prinz und Noah Kayma (v. l.) für die Teilnahme an der Talkrunde im Rahmen des diesjährigen Wirtschaftsempfangs. Foto: Stadt RE